Päckliaktion 2013

Päckliaktion 2013

202 mit Liebe verpackte „Päckli“ und Pakete machen sich auf die Reise in die Länder der ehemaligen Sowjetunion!

Allen, die so tatkräftig mitgeholfen haben, danken wir im Namen der Empfänger ganz, ganz herzlich!2013_Tragen_aus_der_Gemeinde

Wie sehr diese Päckli zur Hilfe und Ermutigung werden, wurde uns vor Augen geführt: Der Bericht von Kornelius Schulz vom Missionswerk Friedensbote vom 28. November hat uns einen Einblick gegeben in die unvorstellbare Not, in der manche Empfänger dieser „Päckli“ z. B. in der Ukraine leben.

Besonders erbärmlich ist die Situation für viele Kinder – man schätzt die Anzahl der Strassenkinder auf 100‘000, in Russland gar auf 1 Million. Schon im Alter von 6 bis 7 Jahren sind sie gezwungen, durch Betteln oder Diebstahl, ohne feste Unterkunft und geplagt von Ungeziefer, irgendwie zu überleben. Um ihr trostloses Schicksal zu mildern, schnüffeln sie Aceton, was aber die Lungen und das Hirn schädigt und sie oft schon in jungen Jahren sterben lässt. Sterben sie nicht daran, ist es häufig ein Suizid, der sich bei solchen Kindern bereits ab dem 8. Lebensjahr häuft. Ihr Schicksal beginnt häufig mit Vernachlässigung in den Familien, meistens wiederum ausgelöst durch Armut und der versuchten Verdrängung der Hoffnungslosigkeit mit Alkohol.

Gezeigt wurden Bilder von unerträglichen Wohnsituationen: Den Familien fehlen die Mittel, die Möglichkeiten und die Kraft, auch nur annähernd Ordnung aufrecht zu erhalten. In baufälligen Hütten leben  auch viele verwitwete, ältere und kranke Frauen. Ohne freiwillige Unterstützung, z.B. durch die Überbringer der „Päckli“, wären sie dem Dahinvegetieren in den Tod preisgegeben.

Unter solchen Freiwilligen finden sich Familien und sogar alleinstehende Frauen, die bis zu 10 Kinder bleibend bei sich aufgenommen haben. Die Päckchen sind dann nicht nur wie ein „Tropfen auf den heissen Stein“, sondern helfen diesen grossmütigen Menschen in ihrem Engagement für ihre Schützlinge.

Auf diese Weisen gelangen praktische Hilfe, Licht und Hoffnung in dieses traurige Umfeld hinein.

2013_lastwagenKornelius Schulz hat uns auch von seinem Hintergrund erzählt. Seine Familie wurde im Zuge der „Säuberungen“ von Deutschstämmigen nach dem 2. Weltkrieg nach Sibirien deportiert. Später gelang es seinen Eltern, nach Kasachstan zurück zu kehren. Dort waren sie jedoch der Willkür der sowjetischen Behörden ausgesetzt. Einer seiner Brüder wurde schwer misshandelt und verlor als Folge davon bei einem Arbeitsunfall 3 Finger. Weil ihm unterstellt wurde, sich damit vorsätzlich dem Militärdienst entzogen zu haben, wurde er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Dieser Fall wurde 1978 im Westen bekannt, und durch den persönlichen Einsatz des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter wurde die Familie innerhalb von 3 Wochen nach Deutschland ausgewiesen. 15 Jahre später, nach den politischen Veränderungen zog Kornelius Schulz mit seiner Frau nach Russland, um dort Hilfe zu leisten. In diesem Jahr hat Kornelius Schulz die Aufgabe des Reisesekretärs des Missionswerks Friedensbote von Robert Gönner übernommen.

Die Päckliaktion ist auch für den November 2014 vorgesehen.

Wir würden uns sehr über Ihre erneute Beteiligung freuen!